Wenn Maschinen regieren: Disneys gefährlicher KI-Vorstoß enthüllt!

Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Reuters hat die Walt Disney Company heimlich eine KI-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um mögliche Kosteneinsparungen zu identifizieren. Doch was bedeutet dies für die Mitarbeiter?

KI (Künstliche Intelligenz) hier, AI (Artificial Intelligence) dort. Künstliche Intelligenz begleitet viele bereits im Alltag, oft, ohne dass man es überhaupt bemerkt. Doch wie weit sollte man bei diesem Thema gehen? Seit jeher von menschlicher Kreativität geprägt, sieht sich die Unterhaltungsindustrie nun einer wachsenden Einflussnahme durch KI gegenüber. Laut einem Bericht von Reuters, der sich auf drei Quellen aus internen Kreisen der Walt Disney Company stützt, soll der Unterhaltungsgigant bereits seit Anfang des Jahres eine geheime KI-Arbeitsgruppe innerhalb des Unternehmens platziert haben.

Disney sucht nach Mitarbeitern mit KI/Machine Learning-Erfahrung

KI spielt auch in Hollywood eine immer größere Rolle.
KI spielt auch in Hollywood eine immer größere Rolle.

Noch vor dem Beginn des Autoren- und Schauspieler-Streiks in Hollywood, hat Disney angefangen, das Thema KI näher zu erforschen. Genau diese Technologie, von denen sich unzählige Mitarbeiter innerhalb der Unterhaltungsindustrie bedroht fühlen. Dass an diesen noch nicht bestätigten Gerüchten etwas dran sein dürfte, zeigen unter anderem die Stellenausschreibungen bei Disney. Derzeit gibt es wohl 11 Stellen zu besetzen, die die Erfahrung mit „Künstlicher Intelligenz“ und/oder „Machine Learning“ voraussetzen. Die ausgeschriebenen Stellen finden sich in fast allen Bereichen des Unternehmens wieder – von den Walt Disney Studios über die Themenparks und die Ingenieursgruppe Walt Disney Imagineering bis hin zu den Fernsehproduktionen und dem Disney-Werbeteam. Letzteres arbeitet daran, ein „Next-Generation“ KI-gesteuertes Anzeigesystem aufzubauen, wie es in den Stellenbeschreibungen der Stellenanzeige heißt. Eine Anfrage von Reuters an Walt Disney blieb unbeantwortet.

Entscheidet KI bald, was ins Kino kommt?

Hätte KI vorhersagen können, dass "Arielle, die Meerjungfrau" an den Kinokassen floppt?
Hätte KI vorhersagen können, dass „Arielle, die Meerjungfrau“ an den Kinokassen floppt? || Bildquelle: Disney

Eine der Quellen, welcher sich als interner Befürworter der KI-Technologie ausspricht, sagte Reuters, dass Medienunternehmen wie Disney KI erforschen und anwenden müssen, um relevant zu bleiben. Ganz nach dem Sprichwort: „Geht man nicht mit der Zeit, geht man mit der Zeit“. KI soll vorrangig dafür eingesetzt werden, explodierende Kosten für Film- und Fernsehproduktionen zu kontrollieren, die bei großen Blockbustern gerne mal Summen zwischen 200 und 400 Millionen US-Dollar verschlingen. Zünden diese Produktionen dann nicht an der Kinokasse, lässt sich ein finanzieller Verlust fast nicht mehr abzuwenden. Zu den jüngsten Beispielen innerhalb des Disney-Kosmos zählen „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Haunted Mansion„, die beide in keiner Weise ihre Prognosen erfüllen werden. KI soll und könnte verhindern, dass solche Projekte überhaupt in die Produktion gehen. Also eine Maschine entscheidet, was der Mensch zu sehen bekommt?

KI-gesteuerte Roboter für Disneys Freizeitparks

In den Freizeitparks soll KI den Kundensupport verbessern und neue Attraktionen in Fahrgeschäften oder Themenbereichen ermöglichen. Ein Imagineer (so nennt Disney die kreativen Köpfe, die sich Attraktionen für die Freizeitparks ausdenken/erarbeiten), der ebenfalls unerkannt bleiben möchte, verweist bei diesem Thema z.B. auf „Project Kiwi“. Hierbei wurde „Machine Learning“ eingesetzt, um einen Baby Groot-Roboter aus dem Marvel-Universum zum Leben zu erwecken. Dieser könnte sich schon bald ohne menschliche Hilfe durch den Freizeitpark bewegen, Hindernissen ausweichen und mit Menschen interagieren. Was beim eingeschränkten Vokabular eines Groot nicht ganz so beeindruckend ist.

Es besteht eine reale Gefahr durch KI

Der durch KI verjüngte Harrison Ford in "Indiana Jones 5 und das Rad des Schicksals"
Der durch KI verjüngte Harrison Ford in „Indiana Jones 5 und das Rad des Schicksals“ || Bildquelle: © 2023 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.

Und obwohl sich das alles noch sehr plausibel und nachvollziehbar anhört, bangen Tausende von Beschäftigte in Hollywood derzeit um ihre Jobs. Denn, die Streiks gehen weiter und eines der großen Themen auf der Agenda der Vertreter von Autoren und Schauspielern ist „KI“ und wie diese eingesetzt werden darf. Wie lange braucht man noch Grafiker, die neue Charaktere für Disney-Produktionen erstellen, wenn einem eine KI auf Knopfdruck 100 verschiedene perfekt kolorierte Skizzen abliefert? Und wie sieht es mit Schauspielern und deren Entlohnungen aus? Reicht irgendwann ein 3D-Scan sowie ein Audio-Sample des Schauspielers / der Schauspielerin, um diese für immer und ewig in Filmen auftreten lassen zu können? Dann hätte sich Thanos auch nicht mit den Fingern schnipsen müssen, wenn ein Tony Stark nie altert.

Zusammenfassung:

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Unterhaltungsindustrie markiert einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Inhalte kreiert, produziert und vermarktet werden. Während es zweifellos Möglichkeiten gibt, die Produktionseffizienz zu steigern und Kosten zu senken, werfen diese technologischen Fortschritte auch ernsthafte ethische und berufliche Fragen auf. Werden kreative Berufe durch Maschinen ersetzt? Welche Rolle wird der Mensch in einem von KI-dominierten Unterhaltungsökosystem spielen? Und was bedeutet dies für die Authentizität und Originalität der Geschichten, die uns erzählt werden? Disney’s jüngster Vorstoß in die Welt der KI zeigt, dass wir am Rande einer neuen Ära stehen.

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Dominic Jahn
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3 Kommentare
  1. „Also eine Maschine entscheidet, was der Mensch zu sehen bekommt?“
    Ist doch heute bereits auf allen Social-Mediaplattformen bereits der Fall.

  2. Ich dachte die letzten Disney-Filme waren alle schon von einer KI geschrieben worden. Diesen Müll kann sich doch unmöglich ein Mensch ausgedacht haben.

  3. Das ist mir gleich aufgefallen , daß Ford künstlich war. Er wirkte doch schon ziemlich unecht, iwie matt gebügelt. Mit auch im Prinzip wurst wer entscheidet was in das Kino kommt. Entscheiden kann ich selbst , was ich anschaue. Generell wirkt der Streifen ziemlich disneytypisch – Kind/Haupprotagonist/Frau – Bösewichte , die Gruppe schon zusammen gewürtfelt. Naja , muß ich mir net oft antun.

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