ZDF will mehr Geld und prophezeit andernfalls Programm-Einschnitte

Das ZDF fordert wieder einmal mehr Geld. Sollte der Rundfunkbeitrag nicht deutlicher ansteigen, prophezeit man quasi eine Programm-Krise.

Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk viel Sparpotential hat, ist kein Geheimnis. Skandale um den rbb, den NDR und mehr haben das auch 2023 unterstrichen. Viel wissen will man davon allerdings in den Institutionen nicht und nutzt eine geschickte Taktik: So begründet man Forderungen nach mehr Geld stets damit, dass sonst das Programm leiden werde. Es wird also so argumentiert, als wenn nur dort gespart werden könnte.

Dass bei ARD, ZDF und Co. viel Geld in ausufernde Verwaltungsapparate und horrende Gehälter sowie Pensionen fließt, diskutiert man dabei eher ungern. So zeigt dann auch der aktuelle ZDF-Intendant Norbert Himmler bei seinen Forderungen nach größeren Erhöhungen der Rundfunkbeiträge primär darauf, dass angeblich das Programm leiden müsse, wenn man nicht mehr Geld erhalte.

So soll der Rundfunkbeitrag nach aktuellen Entwürfen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ab 2025 um 58 Cent im Monat steigen – auf dann 18,94 Euro. Doch Himmler argumentiert, das werde die Mehrkosten durch die Inflation nicht ausgleichen. Man sieht sich da selbst bereits als „sehr maßvoll“, habe aber bereits Kostensteigerungen von 10 bis 15 % zu stemmen.

Rückhalt des öffentlichen Rundfunks in der Bevölkerung baut ab

Das Problem: Während der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich selbst oft als Garant für die Demokratie bejubelt, schwindet der Rückhalt in der Bevölkerung zusehends. Dazu haben zum einen die Verschwendungsskandale etwa beim rbb beigetragen, aber auch der Unwille von ARD, ZDF und Co. echte Reformen anzugehen. In Zeiten schwindender Reallöhne sind viele Menschen nicht bereit, mehr Geld in das kostspielige Rundfunksystem zu pumpen und wünschen sich größere Strukturreformen.

Auch einige Ministerpräsidenten haben dies daher bereits thematisiert und klargestellt, dass sie Erhöhungen grundsätzlich nicht zustimmen werden. Allerdings ist da auch viel Populismus im Spiel, denn die Bundesländer sind eng an die Empfehlungen der KEF gebunden und können sich faktisch kaum wirklich dagegen stemmen.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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17 Kommentare
  1. Ich und meine Familie haben seit ca. 15 Jahren keine ÖR Sender mehr geschaut. Da ich dem Wahrheitsgehalt der Sendungen nicht traue, ich mich an keinen Moment erinnern kann an dem ich zu einer bestimmten Zeit etwas geschaut habe ist die Abgabe für mich einfach nur schmerzlich. Dabei bräuchte ich das Geld eher für meine Familie um diese als Alleinverdiener durchzubringen. Es ist ein Trauerspiel wenn ich lese wieviel Geld diese Meinungsbilder (auch die Privaten) auch noch für diesen Mist bekommen.
    Eine richtige Alternative gibt es nicht da YouTube fast nur noch aus Werbung, Schwurblern, Kursanbietern und Kaffeesatzlesern (Aktien, Krypto etc.) besteht.

  2. Ich habe ARD und ZDF schon seit 7 Jahren nicht mehr gesehen und vermisse Sie nicht, ist das nicht traurig für das staatliche Propagandafernsehen.

  3. Die rotgrüne Propagandamaschinerie will uns also noch mehr Zwangsgebühren abpressen! Da hilft nur eines: ÖRR privatisieren oder ganz abschaffen!

  4. Vielleicht mal das „Traumschiff“ absetzten. So einen Müll kann man sich doch nicht ansehen, kostet aber sehr wahrscheinlich sehr, sehr viel Geld.

  5. „…viel Sparpotential…“
    Der örR ist doch der falsche Adressat. So staatlich garantiert, entwickeln zwangsläufig behördenähnliche Strukturen. Kann man bedauern, ändert sich deswegen jedoch nicht.

    Die Landespolitiker wären hingegen gefragt: Denn wir brauchen keinen (Schein-)Wettbewerb von einem Dutzend ör Intendaten. Eine ör Sendeanstalt reichte völlig in Deutschland. Mit redaktioneller Vielfalt hat das erstmal gar nichts zu tun.

    Zuerst gehört jedoch der Beitrag reformiert, selbst jede ungerechte Kopfpauschale wäre gerechter als die Wohnpauschbeiträge aus 2013. Als neugefundener Überlebens-Zwang drängt sich eigentlich eine Einkommenskorrelation geradezu auf.

    Dann erst ginge es um Unfang und Inhalt.

    Behauptet wird, die ör Unterhaltung erzeuge Bindung und Zustimmung. Nun ja, bei mir erzeugt es jedoch eher Aversion und Frust. Getopt nur durch die Übelkeit wenn man sich die Medienstaatssekretaire und die Ministerpräsidenten anhört…

  6. Programmbeschneidungen, das soll eine Drohung sein? Sollen sie es doch machen, keiner wirds merken oder vermissen. Der ÖRR ist auf dem absteigenden Ast.

  7. ZDF, wie wer was ist das? Ich sehe schon seit Jahren kein tv Programm mehr,ob öffentlich oder private,überall nur Schrott, dafür gibt’s keine Kohle, ich mache mir mein eigenes Programm mit streamingdiensten

  8. Alle auf die Strasse und solange demonstrieren bis dieser sinnlose ÖRF Beitrag abgeschafft
    ist……die Franzosen haben es vorgemacht.Immer meckern auf die Privaten…..dafür zahlt man aber nichts!Spätestens seid Corona muss jeder halbwegs normal denkende Mensch ahnen das mit der Berichterstattung bei den Öffis nichts mit Objektivität zu tun hat.Wir bekommen Nachrichten präsentiert die für uns ausgesucht werden…..je nach politischer Lage.Das ist Staats TV pur.Wenn die Öffis doch so von ihrem Programm überzeugt sind einfach dem Vorschlag zustimmen mit ner Smard Card und den Zwangsbeitrag abschaffen.Die heutige Unter 40 Generation kann schon auf dieses Rentner TV System verzichten.Im Nachmittags TV laufen Folgen von Rosenheim Cops die 10 Jahre alt sind…unglaublich…Nichts gegen Thomas G……habe ich auch mal gern geschaut…aber alles hat seine Zeit…..muss man den heute noch im TV sehen?Nein danke.Die Welt ist im stetigen Wandel nur die Öffis haben den Zahn der Zeit verpennt…genau wie unsere Politik und damit meine ich nicht die Ampel.Die muss sich mit Problemen rumärgen die unsere „Wir schaffen das Mutti“ hinterlassen hat.16 Jahre Stillstand….keine Reformen keine Innovationen und nun stellen sich Spahn und Merz hin sie würden alles besser machen.Ein Kasperle Theater die ganze Politik.

  9. Programm-Einschnitte? Gerne. Fangt bei den Kochsendungen, Telenovelas und Krimis im Vorabendprogamm an! Hat zwar eine hohe Quote, der Großteil der Zuschauer nutzt es aber eher zur Berieselung.

  10. Ganz ehrlich,
    dieser aufgeblähte ÖRR muss zurück zu dem als was er eigentlich gedacht war.
    Es kann nicht sein, dass dieser Apparat immer und immer mehr Geld von uns will nur um deren NICHT relevanten drölftausend Programmen („wir müssen ja der Konkurrenz entgegen treten“ NEIN eben nicht – ihr habt einen Staatsauftrag Biödung, etwas Unterhaltung und Informationsweitergabe) und das meiste Geld landet eh nicht IM Programm sondern in den Gehältern der obersten Leute und in den hohen Pensionen die die ausgeschiedenen alten Menschen bekommen – zudem is der ÖRR auch noch ALT.

    Kurz
    BASIS Programm soll von uns allen finanziert werden und da sind 5-10 Euro mehr als gerechtfertigt
    und die Sondersender wie ZDF NEO oder wie die drölftausend spartenkanäle heißen sollen sie als Abo anbieten wie jeder andere Anbieter es auch macht.
    Ich sehe es nicht gerechtfertigt an, dass „alle“ für etwas zahlen sollen was nicht wirkich gebraucht wird.
    vom Prinzip beim Radio und TV ein Grundprogramm welcher Nachrichten, Kultur, Sport, Unterhaltung und Bildung bringt.
    Und der Rest ist dann zubuchbar.

    Is aktuell eh eine frechheit mit so sachen zu kommen wie „Sendung XYZ darf nicht mehr kostenlos angeboten werden“
    hallo? das war und ist nie kostenlos gewesen, meine Rundfunkgebühren werden dafür abgebucht.

  11. Heute erst auf spiegel.de gelesen, dass Caren Miosga pro Sendung ihrer neuen Talkshow 19.000 € erhält. 19.000 € ! Pro Folge !

    Wie in Gottes Namen kann man das rechtfertigen? Meine Antwort: überhaupt nicht. Nicht einmal ansatzweise. Und da sprechen wir ja noch nicht über die ganzen anderen Streitpunkte bzgl. der ÖR (Anzahl an Sendern, unausgewogene Berichterstattung usw.)

    Bin keiner, der nach einer gänzlichen Abschaffung der ÖR verlangt. Aber man könnte diesen „Laden“ wirklich mal zusammenschrumpfen und auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Im ÖR gibt es in meinen Augen eine ganz ähnliche Blasenbildung wie auch in der Politik. Aber gut, das führt an dieser Stelle zu weit..

    • und ich dachte, dass 500€ für 15 Minuten Tagesschau, für den oder die Sprecherin, maßlos seien…

      Tatsächlich entferne auch ich mich vom System Öffentlicher Rundfunk in seiner jetzigen Form .
      Es passt nicht zusammen: auf der einen Seite die Zwangsabgabe und auf der anderen Seite ohne Einflussnahme auf die Programmgestaltung/ Sendervielfalt zu sein.
      Und wenn man dann noch von astronomischen Gehältern hört und mit Repressalien (mehr Wiederholungen) „erpresst“ wird, dann schwindet aber direkt die Sympathie für die ARD und das ZDF.
      Leider sind die Privaten keine Option, die auch nur wiederholen und statt Produktwerbung, mehr Werbung in eigenen Sache machen…vor der Werbung, nach der Werbung, bis man endlich RTL+ abonniert oder endlich den TV abschaltet und sich ein Buch nimmt, um doch noch den teuer bezahlten Bildungsauftrag der anderen erfüllt zu bekommen.

      Das, daß lineare Fernsehen keine Zukunft hat, ist irgendwie auch hausgemacht.

  12. Erpressung geht’s noch. dieses miese Programm hat Beitragkürzung verdient. immer mehr Kohle , immer mehr. jeden Tag diese langweiligen Shows und soaps Serien. die sind so mies das ich immer abschalten.die sollen mal erst an sich sparen und Ard und ZDF zusammenlegen. was brauchen wir für jedes Bundesland eine eigene Rundfunkanstalt mit teuren Intendanten. abschalten den ganzen Mist und auf das Wesentliche konzentrieren.

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