KEF: Gehälter der Öffentlich-Rechtlichen sind zu hoch

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind nicht gerade als Sparfüchse bekannt. Genau das kritisiert aktuell die Prüfkommission KEF, denn die Gehälter seien schlichtweg zu hoch.

Der Rundfunkbeitrag soll steigen: auf 18,36 Euro im Monat. Geht es nach ARD, ZDF, Deutschlandradio und Co. würde man den Bürgern aber gerne noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Die KEF kennt wohl auch einen Grund dafür und der liegt nicht in hochwertigen Sendungen, deren Produktion Geld kostet. Vielmehr seien die Gehälter, welche die Öffentlich-Rechtlichen zahlen, zu hoch.

So verdienen die Mitarbeiter laut der Prüfkommssion bei ARD, ZDF und Deutschlandradio mehr als in der öffentlichen Verwaltung – wo bekanntermaßen auch bereits nicht schlecht gezahlt wird. Deswegen schlägt die KEF vor die Personalmittel in der kommenden Periode um 60 Mio. Euro zu kürzen. Als Beispiel: Der WDR-Intendant Tom Buhrow verdient 399.000 Euro im Jahr – finanziert durch die Beitragszahler.

Die Vergütungsniveaus in den Anstalten seien laut einem von der KEF eingeholten Gutachten überproportional gut. Vor allem der WDR sei dabei sehr freigiebig und zahle „ein deutlich erhöhtes Gesamtvergütungsniveau„. Aber auch beim Bayerischen Rundfunk, Hessischen Rundfunk und dem ZDF liege man spürbar über dem Durchschnitt. Beim Saarländischen Rundfunk lägen die Gelder zumindest nur „etwas über dem Durchschnitt“.

Die Öffentlich-Rechtlichen lassen sich ihre Verwaltung etwas kosten

Neben dem bereits genannten Buhrow macht sich auch der ZDF-Chef Thomas Bellut gut und gerne die Taschen voll: Er heimst jährlich ca. 350.000 Euro ein und liegt damit nur knapp hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Jahresgehalt bei 351.552 Euro liegt. Dabei verglich die KEF die Gehälter bei den Programmen mit drei externen Bereichen: öffentliche Verwaltung, kommerzielle Medien und allgemeine Wirtschaft.

Da die Vergütung zu hoch ausfalle, wolle man nun kürzen: 49,1 Millionen Euro bei der ARD, 9,6 Millionen Euro bei dem ZDF und beim Deutschlandradio 1,7 Millionen Euro. Es seien nun deutliche Anstrengungen zu erhoffen, damit die Sender ihre Vergütungsniveau angleichen. Allerdings sieht die Praxis wohl anders aus. So lächelt man bei den Öffentlich Rechtlichen eher müde und behauptete nassforsch, dass die aktuellen Vergütungsstrukturen absolut angemessen seien, um konkurrenzfähig mit Wirtschaftsunternehmen und anderen Medienunternehmen zu bleiben.

Eine pikante Behauptung, da sich die Frage stellt, warum das öffentlich-rechtliche Programm überhaupt direkt mit dem Privatfernsehen konkurrieren sollte. Sonst streitet man derlei Verhältnisse gerne ab – wenn es dem eigenen Zwecke dient, stellt man aber offenbar doch gerne Bezüge her. Stattdessen kritisierte man das Gutachten der KEF, denn der  höhere Altersdurchschnitt der Mitarbeiterschaft sei nicht ausreichend berücksichtigt worden. Jener führe ja auch zu höheren Vergütungen. Die KEF hält jene Argumente hingegen für wenig stichhaltig.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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13 Kommentare
  1. Personalaufwand wurde zuletzt mit 2,2 Milliarden Euro veranschlagt (inklusive netto 530 Millionen Euro Altersversorgung, welche ja jedes Jahr steigt)
    Das Personalbugdet sollte um 60 mio gekürzt werden, … sorry aber dass ist doch innerhalb eines Jahres wieder verpufft wenn die Gehälter und Pensionen ständig steigen

    • Ja die Altersversorgung, ich verweise da nur auf die Bankenkrise und die Politik und die daraus verringerten Zinsen und die Strafzölle auf hohe Einlagen (Negativzins). Das schlägt hier voll durch und wer bezahlt? Die Bevölkerung, du und ich (Mitarbeiter einer Rundfunkanstalt). In meinem Sender gibt es bereits vier Arbeitsvertragsvarianten und desto Neuer so Schlechter die Konditionen der Mitarbeiter. Die Verträge sind immer noch nicht schlecht für die heutige Zeit, aber andere Arbeitnehmer haber nicht nur aufgeholt sonder überholt. Die Gehälter werden wie üblich durch Tarifvertäge ausgehandelt.

  2. Warum dürfen die Öffis soviel geld von uns einheimsen und verdienen sich ne goldene nase und zb im pflegeberufen kraucht man am existenzminimum.
    wer leistet hier wohl mehr arbeit fürs gemeinwohl?

  3. Und die die Schuften bis zum ende träume bis zum Tot mal von einem eigenen Haus… Und warum ? Weil sie so viel verdienen das sie am Monatsende mal gerade gut 600 euro weglegen können. Und die sitzen nur drinne und führen etwas …

  4. 399 TEURO für so eine geringe und unwichtige Verantwortung wie den WDR zu leiten? Ein höheres Gehalt als die Bundeskanzlerin. Und dann noch die anderen Landesrundfunkanstalten und ein paar Manager darunter. Wahnsinn auf Kosten der Steuerzahler, der sich nicht wehren kann.

    • Achja, nochwas: nicht 60mio pro Jahr sondern insgesamt in der kommenden 4 Jahresperiode. Davon ab sieht man, wie heutzutage „Journalismus“ funktioniert. Da werden 2-3 Spitzenverdiener als Sündenböcke vorgeführt um an einer Vielzahl an Personen eine Gehaltskürzung legitimieren zu können, oder glaubt hier wer ernsthaft wenige verdienen 60mio?

      Mit Neid lässt sich so herrlich ein Spießrutenlauf inszenieren.

      • Hast recht, das war ich innerlich noch beim Jahresverdienst von Buhrow und habe es korrigiert!

        Na ja, die öffentlich-rechtlichen haben beim Personal allgemein massives Einsparpotential. Was die als einfaches Drehteam losschicken ist beispielsweise Wahnsinn (auch selbst schon erlebt). Da ist sozusagen für jeden Kabelknick ein eigener Mitarbeiter abgeordnet.

        Das läuft in Hollywood zwar nicht anders, da staunt man auch, wofür da 10 Mitarbeiter stehen, aber das ist halt nicht auf Kosten der Allgemeinheit, sondern im privatwirtschaftlichen Bereich.

        Da geht es auch nicht um „Neid“, sondern darum mit öffentlichen Geldern sparsam und verantwortlich zu haushalten – das geht in anderen Ländern, die ebenfalls öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanzieren, deutlich besser.

        • Da gebe ich dir grundsätzlich recht, vor allem weil es öffentliche Gelder sind. Sparsame und entsprechende Belohnung zu verlangen ist legitim, allerdings werden solche News seitens der Medien instrumentalisiert ohne die genauen Hintergründe zu kennen, die Kollektivverträge usw usf. Eher wird sich die eigene Wahrheit so zusammengebastelt, damit es ein für sich stimmiges Bild ergibt.

          Schau dir die Kommentare doch an – unreflektierter Mist, geleitet von Neid. Es geht nur um die paar Spitzenverdiener, dass darunter dann aber viele tausend Mitarbeiter leiden müssen, das interessiert keinen.

          Die konsumorientierte „Billiggesellschaft“ von heute ist mit einer der größten Verursacher, weshalb nix mehr verdient werden darf. Weil Hinz und Kunz um €30 in der Gegend rumfliegen will, die gesamte Familie um €800 All Inklusive für 2 Wochen verreisen möchte usw… irgendwer muss die Zeche bezahlen. Aber ich schweife aus.

          • Sehr guter Kommentar!!!
            Mal als Beispiel: ich habe bis vor ca. 15 Jahren in einer Unternehmensberatung die im SAP-Umfeld tätig war gearbeitet die Fa. hatte zu Hoch-Zeiten ca. 80 Mitarbeiter, wovon die Hälfte aber Freiberufler waren. Wir hatten damals 4 Geschäftsführer und jeder von denen hat im Jahr 384.000 EUR verdient !!!!! (2003)

            Herr Buhrow ist aber als Intendant für ca. 4.400 und Herr Bellut für ca. 3.300 Mitarbeiter verantwortlich!!!!!!

            Soviel mal zum Vergleich. Ich finde es angemessen was die Herren verdienen.

            Wenn die KEF beim Personal des ÖRR ein Einsparpotential von ca. 60 Mio EUR (pro Jahr) sieht, rechnet das doch mal runter: 60 Mio : 45 Mio Beitragszahler = 1,33 EUR/Jahr : 12 = 11 Cent/pro Monat. Prima, davon gehe ich mich besaufen…….

            Also ich lege mehr Wert auf qualitativ gutes Radio und Fernsehen und da bin ich bereit den entsprechenden Beitrag zu zahlen (nein, es ist keine Steuer). Und wer das nicht will, sollte sich mal die Alternativen anschauen. Mir reichen schon unsere Privatsender, aber z.B. in den USA ist es noch schlimmer, da gibt es fast alle 2 Minuten Werbeunterbrechungen… Wenn ihr diese Zukunft wollt, viel Spaß damit

            Scotty

            • SAP wurde sicherlich nicht so groß weil man das Geld sinnlos verpulvert hat, bei einem gewinnorientierten Unternehmen geht es um Effizienz und die fehlt komplett bei den ÖR
              Die ÖR sind werden durch Gebühren finanziert und nicht durch die freie Marktwirtschaft.
              Kann man den nicht mal anfangen einen Spartensender (zB MDR Thür, MDR Sachsen, MDR S A, selbes Programm unterschiedliche Nachrichten, muss das sein, man kann auch statt 3 min Nachrichten diese zusammenlegen und einen Sender mit 9min Nachrichten ausstrahlen) und Radiosender (74 !!!) streichen. Muss den jede Episode „Rote Rosen“, Sturm der Liebe“ „In aller Freundschaft“ „Brisant“ (hier 9 mal selbe Sendung/Wiederholung auf 6 Sendern, täglich) zig mal in Spartensender wiederholt werden NUR UM DAS PROGRAMM ZU FÜLLEN ? “ Wird dadurch das Programm besser oder durch Streuchungen schlechter?

              Schlechter Vergleich mit den Mitarbeiter/Verantwortlichkeit.
              Die Kanzlerin und die ganzen Minister sind für ca 80 mio Bürger verantwortlich, demnach würden ihnen jährlich ja zig Millionen zustehen.

              (Bei solcher Misswirtschaft hätten die SAP Verantwortlichen/Geschäftsführer schon längst ihren Posten räumen müssen.)

      • Um es ganz klar aus zudrücken, nicht jeder Mitarbeiter im öffentlich rechtlichen Rundfunk bekommt ein überdurchschnittliches Gehalt. Ich bekomme momentan das deutsche Durchschnittsgehalt. Ich beklage auch nicht dass das zu wenig ist. Ich habe aber auch Kollegen*innen die gehen mit 1.200,00 Euro Netto nach Hause.
        Die sind hoch Qualifiziert und leisten hervorragende Artbeit. Und wie fast überall will man hier das sparen beginnen. Einige dieser geringer Verdienenden könnten in der freien Wirtschaft weitaus mehr Gehalt bekommen. Zu bedenken gebe ich auch an, das die Kollegen viele Wochenenden, Feiertage und Nachts arbeiten.
        Übrigens auch wir Mitarbeiter zahlen den Rundfunkbeitrag! Das Programm was wir erstellen gefällt uns auch nicht immer.

        Wenn jemand die Gehälter der Intendanden für zu hoch hält gebe ich ihm recht eine Begrenzung auf 200.000 Euro ist durchaus gerechtfertigt.

  5. 120’000.- Obergrenze für alle im Öffentlich-Rechtlichen würde reichen. Wems nicht passt kann gehen. 300’000.- als Zirkus-Clown im TV verdie.. hust hust ergaunern ist schon ein Ding !

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