ZDF plant Online-Exklusivinhalte

Die öffentlich-rechtlichen Programme sind auch online immer aktiver. Das ZDF will sein Engagement da in Zukunft noch stark ausbauen.

Dies kann und sollte man durchaus kritisch sehen: So hagelte es für die immer weitschweifigeren Online-Aktivitäten der öffentlich-rechtlichen Programme etwa von privatwirtschaftlichen Konkurrenten schon viel Kritik. Demnach hätten ARD, ZDF und Co. einen unfairen Vorteil, da sie nicht auf Umsätze angewiesen seien und sich durch die Gebühren finanzieren könnten. Online würden die Programme sowohl mit Fernsehsendern als auch den Webportalen von Printmedien und anderen Anbietern in Konkurrenz treten – mit dem besagten Wettbewerbsvorteil.

Auch zahlen am Ende natürlich die Haushalte für die Online-Expansion, sodass immer die Frage lauten muss, ob dies angemessen ist. Doch zuzugeben ist, dass es für die TV-Sender ein Balanceakt ist. Denn das lineare Fernsehen verliert bei jüngeren Zielgruppen immer stärker an Relevanz. Um also zukunftsfähig zu bleiben, bleibt den öffentlich-rechtlichen Anstalten kaum ein anderer Weg, als ins Internet zu blicken. Sicherlich hat der Fernsehrat auch deswegen nun das Telemedienänderungskonzept des ZDFs einstimmig genehmigt.

Laut ZDF sei es dadurch nun möglich, exklusive Online-Inhalte zu erstellen und auch die Verweildauer im Netz zu erhöhen. Auch die Verbreitung der Inhalte über Drittplattformen sei zulässig – also beispielsweise über die Zusammenarbeit mit den Privatsendern. Der Vorschlag vom 26. Februar 2020 entspreche den Voraussetzungen des § 11 f Abs. 4 Rundfunkstaatsvertrags.

ZDF lobt seine Wissens- und Bildungsinhalte selbst

Freilich ist man dann eifrig dabei sich selbst auf die Schulter zu klopfen, denn die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Marlehn Thieme, bekräftigt: „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig öffentlich-rechtliche Wissens- und Bildungsinhalte sind – und auch ihre digitale Verfügbarkeit. Der Fernsehrat hat in seinen Beratungen für das neue Telemedienkonzept u.a. darauf hingewirkt, dass die Archivfunktion für ZDF-Inhalte ausgeweitet und bildungsrelevante Beiträge möglichst unbegrenzt angeboten werden dürfen.“

Dies kann man sicherlich bekräftigen, Kritikpunkt dürften eher die Unterhaltungsinhalte sein, welche von den öffentlich-rechtlichen Sendern für enorme Budgets produziert werden und dennoch international nicht ansatzweise konkurrenzfähig sind, wenn man da beispielsweise mit der BBC vergleicht. Das Telemedienänderungskonzept muss nun allerdings noch durch die Rechtsaufsicht geprüft werden, bevor es gemeinsam mit der Begründung des Fernsehrates im Internetauftritt des ZDF veröffentlicht werden darf.

QuelleZDF
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Wer guckt sich denn heute noch diesen Grufti Sender an. Das einzige was die Machen Sie verschleudert unser Geld. Mit üppigen Pensionen. Dieser ganze Öffentlich Rechte Müll brauch kein Mensch, außer Oma und Opa.

  2. Wie wäre es mit mehr politischem Kabarett auf so einem Streaming-Server? Davon haben die meisten Anderen nicht genug und das ZDF ist aktuell IMHO super gut darin. Die Anstalt und die Heute-Show als Streaming-Serien fände ich echt gut.
    Man könnte so auch z. B. das neue Boot vor Sky Ticket retten. 😉

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