Kurios: 4K Restauration „erweckt“ ausgestorbenen Tasmanischen Tiger zum Leben

Der Tasmanische Tiger gilt seit 85 Jahren als ausgestorben. Eine 4K Restauration des Filmmaterials, welches das angeblich letzte lebende Exemplar zeigt, erweckt die Spezies wieder zum Leben.

Wenn man bedenkt, dass das Filmmaterial aus dem Jahr 1933 stammt, kann man nur staunen. Die Originalaufnahmen kann man übrigens hier einsehen. Samuel François-Steininger, Geschäftsführer der Composite Films, hat den Ruf einer der besten Coloristen für schwarz-weißes Archivmaterial zu sein. Das Unternehmen kann auch in diesem Fall großartige Ergebnisse vorweisen. Das Rohmaterial wurde einem 4K Scan unterzogen und in Zusammenarbeit mit der NFSA und „Stranger Than Fiction“-Films aufwendig restauriert.

Mit modernsten Technologien konnte das Bildmaterial, welches den Tasmanischen Tiger  zeigt (auch Beutelwolf, Tasmanischer Wolf oder Beuteltiger genannt – danke Google), neues Leben (Farbe) einhauchen. Die Herausforderungen waren jedoch gewaltig, wie François-Steininger berichtete:

„Der von der NFSA bereitgestellte 4K-Scan war für ein 35-mm-Negativ aus dem Jahr 1933 absolut atemberaubend, obwohl es sehr schwierig war, es zu kolorieren, da außer dem Tier nur wenige Elemente im Bild enthalten waren… Aufgrund der Auflösung und Qualität des Bildes gab es viele Details – das Fell war dicht und viele Haare konnten detailliert und animiert werden… Was die Farbgebung angeht, konnten wir in Museen viele verschiedene Häute finden, die in der Dunkelheit gut erhalten ihre Farben beibehielten…“

Neben  den Originalhäuten, die in Museen aufbewahrt wurden, war Samuels Team auf Skizzen und Gemälde angewiesen, da es an originalen Farbbildern oder Filmmaterial fehlte, welches für die Recherche verwendet werden konnte.

Schriftliche Beschreibungen des Fells des Tasmanischen Teufels gaben ihnen eine allgemeine Vorstellung von den im Fell vorhandenen Farbtönen und Schattierungen, Informationen ergänzten sie durch wissenschaftliche Zeichnungen und aktuelle 3D-Farbwiedergaben des Tieres.

„Aus technologischer Sicht haben wir alles digital gemacht – die Kombination von digitaler Restaurierung, Rotoskopie und 2D-Animation, Beleuchtung, KI-Algorithmen für die Bewegung und das Rauschen, Compositing und digitales Grading. Um dieses Ergebnis zu erzielen, waren mehr als 200 Arbeitsstunden erforderlich.“

Sein ganzes Können kam bei der Restaurierung dieses Nitrat-Negativfilms zum Einsatz – mit einem überzeugenden Ergebnis. Die Originalaufnahme wurde übrigens im Dezember 1933 im Beaumaris Zoo, Hobart (Australien) angefertigt.

Fun Fact: Der Fotograf David Fleay wurde nach seinen Aufnahmen von dem Tier in den Hintern gebissen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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