LG hat für sein TV-Betriebssystem, webOS, große Pläne. Man will die Plattform möglichst an über 200 Partner lizenzieren und zudem die Einbindungsmöglichkeiten für Werbung ausbauen.
LG nutzt webOS natürlich auch selbst für seine hauseigenen TV-Geräte. Dass man die Werbemaschinerie ausbauen möchte, ist keine Überraschung. Auch der Hersteller von Mediaplayern, Roku, sieht Werbung etwa als zentrales Element der Multimedia-Erfahrung. Samsung wiederum fiel ebenfalls durch Werbeeinblendungen an seinen Fernsehern auf. Auch Sony ist da bereits mit Maßnahmen am Start.
LG hatte bereits River OS angekündigt, ein Betriebssystem für Fernsehgeräte, das ganz zentral auf Werbung setzt. Denn Werbung wird zu einem immer wichtigeren Faktor für TV-Hersteller, um ihre Geräte profitabel zu machen. Man kann es beobachten: Selbst OLED-Fernseher werden immer mehr „verramscht“ und die Inflation scheint sich nicht auszuwirken. Wenn es schwer wird, über die Verkaufspreise die Einnahmen zu steigern, dann dreht man an anderen Schrauben.
LG Electronics hat bereits bestätigt, dass man es nicht für möglich halte, alleine über die Geräteverkäufe zu überleben. Die Software sei der Schlüssel und werde in Zukunft eine immer wichtigere Rollle spielen. Mit webOS will man da also aufs Ganze gehen. Offenbar ist angestrebt, mit webOS im TV-Segment eine ähnliche Rolle einzunehmen, wie es etwa Google mit Android im mobilen Segment geschafft hat.
LG übernahm webOS ursprünglich von HP
Dabei ist webOS gar keine Eigenentwicklung von LG, sondern wurde ursprünglich von HP übernommen. Das geschah 2014, seitdem haben die Südkoreaner die Plattform natürlich erheblich weiter entwickelt. Derzeit haben andere Plattformen aber noch höhere Marktanteile. Samungs Tizen steht im TV-Bereich etwa für 21,3 % des Marktes, webOS nur für 13,8 %. LG konnte aber zuletzt die Marktanteile steigern, bei Samsung gab es ein Minus.
webOS soll über Werbung, Abonnements, Lizenzen und Co. dauerhaft für Einnahmeströme bei LG sorgen. Vergleichbar ist das also in der Tat mit Smartphones, bei denen es ganz ähnlich abläuft.
Was bringt es noch, kein lineares Privatfernsehen zu gucken, wenn der Werbeterror einen jetzt überall hin verfolgt, inklusive Netflix?
Ein weiterer Eintrag in die lange Liste der Gründe, warum physische Medien am besten sind. Wenn ich den TV mit dem 4K-BD-Player benutze, vermeide ich die Menüs des Fernsehers, die mit solcher Werbung nerven.
Heißt im Endeffekt, dass man entweder sich TV Hersteller nun suchen muss, die explizit auf Werbung verzichten ODER man baut ein AD-Block zwischen in form von Routersperre oder Pi-hole oder was es sonst noch für möglichkeiten gibt, den scheiß zu blocken.
Ich wette, TV hersteller kommen bald auf den trichter
„Mhm, Kunden wollen keine Werbung, vlt zahlen die dann ein Abo um Werbung auszuschalten“
Das blocken im Router bringt halt nur bedingt etwas. Zumindest meiner Erfahrung nach ist es so, dass die Flächen wo halt sonst Werbung angezeigt wird trotzdem da sind. Nur eben leer.
An ein Abo ohne Werbung glaube ich nicht. Eher wird es so sein, dass die parallel TVs ohne Werbung anbieten, die dann entsprechend teurer sind. Wäre dann aber natürlich spannend wie einfach es ist diese Funktion bei TVs die mit Werbung kommen „nachzurüsten“.