Huawei plant einen 8K-Fernseher mit 5G-Anbindung

8K-TVs sind mittlerweile gar nicht mehr so ungewöhnlich: LG und Samsung etwa wollen ihre Fernseher mit den sehr hohen Auflösungen gerne erfolgreich am Markt durchdrücken. Offenbar will aber ein neuer Player mit einem besonderen Dreh einsteigen: Huawei.

Huawei ist aktuell in Deutschland vorwiegend für seine Smartphones aber auch einzelne Tablets und Notebook bekannt. Zudem rüstet das chinesische Unternehmen Mobilfunkbetreiber mit Netzwerk-Equipment aus. Doch um ihr Ökosystem auszubauen, planen die Chinesen nun offenbar auch einen 8K-Fernseher mit einem speziellen Clou. Denn der TV soll das weltweit erste Fernsehgerät mit einem 5G-Modem werden.

Wozu nun ein 5G-Modem in einem TV, mag sich mancher fragen. Denn man könnte ja daheim ohnehin über Wi-Fi ins Internet gehen. Für den deutschen Markt wäre 5G im TV wohl tatsächlich nicht ganz so relevant. In anderen Regionen könnte man aber durch das 5G-Modem andere Anbindungen über Satellit, Kabel und Co. ersetzen und alle Inhalte dann nur noch über das schnelle, mobile Internet beziehen. Selbst die Notwendigkeit für eine andere Anbindung ans Netz entfiele dann also.

In Deutschland wird es aber noch eine ganze Weile dauern, bis sich 5G auf breiter Flur etabliert. Trotzdem ist natürlich spannend, dass Huawei die Technik in einen 8K-TV integrieren möchte. Allerdings gelten natürlich auch für 8K noch Einschränkungen. So gibt es nur sehr wenige Inhalte. Vielleicht könnte Huawei aber ja den Markt in Schwung bringen und Platzhirsche wie LG, Samsung oder Sony unter Druck setzen.

Huawei will auch 360°-Inhalte vorantreiben

Neben 8K und 5G will Huawei zusätzlich auch noch mit 360°-Inhalten punkten. Hier soll dann auch wieder 5G seine Stärken ausspielen, damit die Inhalte möglichst schnell heruntergeladen werden und auf dem Fernseher landen. Dazu bleiben aber natürlich auch noch einige Fragen offen. Beispielsweise ist noch fraglich, was für ein Software-Ökosystem Huawei für seine Fernsehgeräte bzw. zur Verteilung des Contents nutzen will.

Was verspricht Huawei sich vom Einstieg in das TV-Segment? Da der Hersteller schon Smartphones, Tablets, Notebooks und Netzwerk-Equipment anbietet, könnte man seine Kunden mit Fernsehgeräten noch enger an sich binden. Sollte der Hersteller ausreichend Synergieeffekte erzeugen, dürfte das die Marke stärken. Zumal Huawei nicht komplett neu im TV-Bereich ist. Denn über seine Tochterfirma HiSilicon beliefert man schon Partner wie HiSense Sharp und Skyworth mit Chips für TV-Geräte.

Erscheinen könnte der 8K-TV von Huawei mit 5G-Modem sogar noch im Jahr 2019. Allerdings ist dann wohl zunächst mit einer Verfügbarkeit auf dem asiatischen Markt zu rechnen. Sollte Huawei sich ernsthaft als neuer Player im TV-Segment platzieren wollen, könnten aber weitere Geräte folgen und eventuell dann auch Europa bzw. Deutschland beglücken.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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5 Kommentare
  1. Laut Foto hat man da nicht nur 8K und 5G, sondern auch AI. Dann kann man auch am chinesischen Überwachungsstaats-Alptraum teilnehmen, ohne Bürger der „Volksrepublik“ zu sein. Juchhuu! 😉

    • Das Foto habe ich auf der CES 2019 geknipst, aber es dürfte wohl als sicher gelten, dass Huawei für den TV auch AI-Techniken nutzen dürfte. Aber was „AI heißt im TV-Bereich, hat mit künstlicher Intelligenz im weiterführenden Sinne ja noch relativ wenig zu tun. Meistens sind damit recht einfach gestrickte Algorithmen gemeint.

      • Ist schon klar. Ich habe aber den Eindruck, dass das bis auf ein paar bessere Spracherkennungssysteme und einige experimentelle Neural-Net-Emulatoren praktisch immer und überall der Fall ist.

        • Ja, das stimmt AI / KI ist aktuell einfach so ein Schlagwort, das gerne fürs Marketing genutzt wird, selbst wenn ganz simple Vorgänge gemeint sind. Betrifft in der Tat nicht nur TVs, sondern z. B. auch Smartphones und deren Kamera-Modi.

  2. Ein Fernseher für den es keinen Inhalt gibt mit einem Netzwerkstandard, den es noch nicht gibt. Und wenn beides (vielleicht) in drei Jahren verfügbar ist, ist der TV in jeder anderen Beziehung doch schon wieder veraltet.

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